Pyramiden

Die Weihnachtspyramide ist eine aufwendige, vorweihnachtliche Weihnachtsdekoration. Sie schmückt innen und auch außen die Häuser. Das Gestell einer Pyramide ist karussellartig und wird meist mit christlichen Motiven verziert. Ebenso wie der Schwibbogen ist die Weihnachtspyramide eine Tradition aus dem Erzgebirge. Deswegen findet man auf Pyramiden oft auch Motive aus der Welt der Bergleute.

Eine ursprüngliche, echte Weihnachtspyramide ist aus Holz und wird in mehreren Etagen auf einer vier- bis achteckigen Grundplatte aufgebaut. Das Kunstwerk verjüngt sich nach oben hin. Im Inneren der Pyramide ist eine Welle angebracht, die meist in einem Glas- oder Keramiklager steckt. An dieser Welle ist mindestens eine Ebene der Pyramide und darüber hinaus ein Flügelrad befestigt, das sich oben auf der Pyramide befindet. Durch aufsteigende warme Luft von mehreren Kerzen wird das Flügelrad in Bewegung gesetzt. Mit ihm bewegen sich dann auch die an der Welle befestigten, anderen Ebenen der Pyramide.

Die Pyramiden entstanden im Mittelalter. Es gab es den Brauch, etwas Immergrünes aufzuhängen. Außerdem sollte mit Lichtern das Unheil der dunklen Zeit abgewendet werden. Die Pyramiden waren am Anfang als Sinnbild für einen Baum gedacht, die Kerzen symbolisierten das Licht. Für die Bergleute im Erzgebirge war die Form nicht nur ein einfacher Baum. Die Form erinnerte mehr an einen Pferdegöpel, eine Vorrichtung zum Einspannen eines Pferdes. Diese Grundform nutzten sie, um die für das Erzgebirge typischen Figuren einzusetzen. Damit war das Grundprinzip der Weihnachtspyramiden entstanden.

In den 1930er Jahren gab es, nachdem die Weihnachtspyramiden ausschließlich für den Gebrauch im Haus gebaut worden waren, die ersten Pyramiden für den Außenbereich. In der Nähe von Annaberg-Buchholz in Sachsen wurde am 17. Dezember 1933 die Frohnauer Pyramide eingeweiht. Sie entstand im Schnitzverein des Ortes. Diese Großpyramide misst vier Etagen und ist fast fünf Meter hoch. Sowohl der Antrieb als auch die Beleuchtung waren elektrisch. Auf der unteren Etage standen Kamele, in der Mitte wurde die Geburtsszene Jesu dargestellt. Auf der oberen Etage waren Hirten und ihre Schafe. Die vierte Etage bildete das große Flügelrad. Bei dieser Pyramide waren alle Etagen beweglich.

Bei der Herstellung solcher Großpyramiden sind der Größe kaum noch Grenzen gesetzt. Zum Teil überragen diese Pyramiden auf Weihnachtsmärkten mühelos den aufgestellten Weihnachtsbaum. So steht beispielsweise jedes Jahr in Erfurt eine zwölf Meter hohe Pyramide aus dem Erzgebirge, die auf fünf Etagen weihnachtliche Motive und Persönlichkeiten der Erfurter Geschichte zeigt. Die weltweit größte Weihnachtspyramide steht alljährlich auf dem Kasseler Weihnachtsmarkt. Sie ist stattliche 20 Meter hoch.

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