Schwibbögen
Der Schwibbogen ist ein Bestandteil der traditionsreichen Volkskunst aus dem Erzgebirge. Den Namen hat der Schwibbogen von seiner Bogenform in Anlehnung an einen Stützbogen zwischen zwei Mauern, der Schwebebogen genannt wird. Der erste Schwibbogenleuchter wurde Überlieferungen zufolge 1726 in Johanngeorgenstadt von Johann Teller, der Huf- und Bergschmied war, hergestellt.
Nach verschiedenen Überlieferungen ist der Schwibbogen aus der Sehnsucht der Bergleute nach Tageslicht entstanden. Wer früher untertage gearbeitet hat, hat oftmals, vor allem in den Wintermonaten, wochenlang kein Tageslicht gesehen während des Winters. Am Weihnachtsabend, nach ihrer letzten Schicht, wurde die traditionelle Mettenschicht abgehalten. Dabei hingen die Grubenlampen der Arbeiter in Hufeisenform an der Wand, womit der Stolleneingang symbolisch dargestellt wurde. Für zu Hause entstanden dann die Bögen aus Holz, die mit Kerzen dekoriert und unter den Bögen mit kleinen Figuren verziert wurden. Diese Schwibbögen verzauberten die Fenster und die Wohnzimmer mit ihrem Licht.
Anderen Überlieferungen zufolge symbolisiert der Schwibbogen den Himmelsbogen. Einige Beispiele zeigen unterhalb des Bogens Sonne, Mond und Sterne. Die Motive, die unterhalb der Bögen dargestellt werden, entstammen meist dem Leben der Bergleute. Viele zeigen die drei Haupterwerbsquellen der Menschen im Erzgebirge: Das Schnitzen, das Klöppeln und den Bergbau. Auch christliche Motive sind zu finden, meist mit Bezug zur Weihnachtsgeschichte. Auch der Wald und die darin lebenden Tiere sind ein beliebtes Motiv für Schwibbögen. Auf jeden Fall sollte der Schwibbogen den Bergleuten ein Gefühl von Heimeligkeit geben und ihnen den sicheren Weg in ihr Zuhause zeigen.
In den 1990er Jahren wurde der Schwibbogen modernisiert und es entstanden auch andere Formen. So gibt es eine dreieckige Variante, die als Lichterspitze bezeichnet wird. Sie zeigt häufig Motive aus dem Wald und den Nikolaus. Auch Sakralbauten werden oft dargestellt, wie die Dresdner Frauenkirche. Im Jahr 2010 gab es etwas ganz Neues, den so genannten Gotischen Bogen. Dieser Bogen hat eine ausgeprägte Spitze in der Mitte, die an ein gotisches Kirchenfenster erinnert. Auch dieser Bogen wird mit den üblichen jahreszeitlichen Motiven verziert.
Die modernen Schwibbögen sind nicht mehr mit echten Kerzen ausgestattet. Durch die Verwendung elektrischer Kerzen ist diese Dekoration viel sicherer geworden. Wenn er eingeschaltet ist, besteht nicht so leicht die Gefahr, dass der dahinter hängende Vorhang in Flammen aufgeht. Der Schwibbogen ist inzwischen weit über die Grenzen des Erzgebirges hinaus eine sehr beliebte Dekoration für die Advents- und Weihnachtszeit. Dabei gibt es nicht nur die kleinen Schwibbögen, die man auf die Fensterbank stellt. Mancherorts stehen große Schwibbögen in den Vorgärten, auch wieder verziert mit den traditionellen Motiven.
Schwibbögen gibt es in allen Formen und Varianten und neben dem normalen, Metall- Schwibbögen, gibt es den antiken, hölzernen Schwibbögen, welcher gerade zur Weihnachtszeit wieder Einzug hält ins Wohnzimmer. Mehr als Dekoration, als Schwibbögen, aber trotzdem immer wieder schön anzusehen. Schwibbögen kommen aus dem Erzgebirge und sind auch heute wie früher sehr beliebt und modern.
Schwibbögen gibt es seid vielen Jahren und vor allem zur Weihnachtszeit, stehen sie wieder zu Hauf in den geschmückten Räumen. Neben Mossmännel und Räuchermännchen sind die Schwibbögen wohl die bekanntesten Dekorationsmittel in der Weihnachtszeit. Und wenn sie nicht im Fenster stehen, sehen sie immer noch wunderschön aus und findet neben Engeln und Nussknackern ihren Platz.
Die Schwibbögen sind ein bekannte Dekorationen und gerade zur Weihnachtszeit laufen wieder unzählige Abarten und Varianten des Klassikers über die Theken. Wer die Schwibbögen noch nicht kennt, der sollte sich die Entstehungsgeschichten aber nicht entgehen lassen. Zusammen mit wundervollen Weihnachtsdekorationen verzaubern die Schwibbögen alle Generationen und das hat sich bis heute nicht geändert.